Mit dieser Idee will Hamburg das Plattdüütsch vor dem Aussterben retten

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Früher Amtssprache in Hamburg, heute vom Aussterben bedroht: Kaum einer schnackt noch auf Plattdüütsch. Das soll sich ändern: Mit einem fraktionsübergreifenden Antrag will die Bürgerschaft die Sprache erhalten.

SPD, Grüne, CDU und Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft machen sich gemeinsam für die Auslobung eines Plattdeutsch-Übersetzerpreises stark. Namensgeber des alle zwei Jahre mit 5 000 Euro auszulobenden Preises soll der 2022 gestorbene Germanist und Historiker Hartmut Cyriacks werden – „ein leidenschaftlicher Förderer der plattdeutschen Sprache“, wie es in dem am Montag vorgelegten interfraktionellen Antrag heißt.

Vor allem junge Menschen sollen Beitrag zum Erhalt der Sprache leisten

Der Wettbewerb solle Cyriacks‘ Lebenswerk würdigen und im Sinne der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen vor allem junge Menschen ansprechen, durch ihre Übersetzungen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Plattdeutschen beizutragen.

Als frühere Amtssprache habe Plattdeutsch über viele Jahrhunderte die Kultur der Stadt und des Hanseraums geprägt, sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD, Nils Hansen. „Mit der Weitergabe des Plattdeutschen werden auch Facetten des Alltags und der Kultur früherer Jahrzehnte in unserer Hansestadt vermittelt.“

Immer weniger „Platt-Schnacker“ – der neue Preis soll Zukunftschance sein

Sein Grünen-Kollege Olaf Duge betonte: „Ohne diese jungen Menschen würde es bald keine zeitgemäßen Kinder- und Jugendbücher, Comics, Hör- und Schauspiele oder auch Lieder auf Plattdeutsch mehr geben.“

Damit die niederdeutsche Sprache nicht in Vergessenheit gerate, brauche es nicht nur Menschen, die diese Sprache sprechen, sondern auch Plattformen, welche einen Anreiz böten, sie zu erlernen, sagte Eckhard Graage, kulturpolitischer Sprecher der CDU. „Der neue Preis für Plattdeutsch-Übersetzung ist eine solche Chance für die Zukunft.“

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Insa Tietjen von den Linken – ebenso wie die anderen Mitglied im Plattdüütschen Root for Hamborg – verwies darauf, dass der Anteil der „Platt-Schnacker“ über die Jahre immer weiter gesunken sei. „Mit der Einrichtung des Hartmut-Cyriacks-Preises setzen wir nun gemeinsam und parteiübergreifend ein wichtiges Zeichen zum Erhalt und zur Pflege des Plattdüütschen.“ (dpa/mp)

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