Nach Folter: Razzia bei der Marihuana-Bande

Nach Folter: Razzia bei der Marihuana-Bande

Eine große Menge Marihuana, Folter und ein legales Geschäft: Die Polizei ermittelt gegen mehrere Männer, die nördlich von Hamburg einen sogenannten Hanf-Club eröffnen wollen. Das Problem dabei: Das Geld für die Finanzierung des Ladens soll aus illegalen Drogengeschäften stammen. Sie sollen außerdem für die Folter eines Handlangers verantwortlich sein. Am Dienstagmorgen haben Beamte den Club und zwei Wohnungen durchsucht.

Rückblick: Im Januar veröffentlichte die Polizei eine kurze Pressemitteilung, in der sie von der Sicherstellung von 55 Kilogramm Marihuana berichtete, die in mehreren Umzugskartons verpackt waren. Die Drogen seien in einem Transporter in Dulsberg entdeckt worden, Männer hätten sich zuvor auffällig verhalten.

Fahrer gefoltert

Später kam heraus, dass die Meldung wohl vor allem deswegen veröffentlicht wurde, weil der Fahrer des Transporters gefoltert worden sein soll: Die Hintermänner der Lieferung machten ihn nämlich für das Verschwinden der Ware verantwortlich. Sie dachten, er würde das Gras auf eigene Rechnung verkaufen. Dass die Polizei die Drogen einkassiert hatte, glaubten sie ihm offenbar nicht. Daher veröffentlichte die Polizei die eher untypische Pressemitteilung. Als Signal: Wir haben die Ware, nicht der Mann, den ihr foltert.


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Nach MOPO-Informationen sollen die Hintermänner in einen Hanf-Club in Itzehoe (Kreis Steinburg) investiert haben, der durch die Cannabis-Legalisierung als Basis für eine legale Produktion dienen soll.

Ein Streifenwagen parkt vor dem Gebäude.
Marius Röer

Ein Streifenwagen parkt vor dem Gebäude.

Nun sind dieser Club in Itzehoe sowie zwei Wohnungen von Beschuldigten an der Luruper Hauptstraße (Lurup) durchsucht worden. Das bestätigt die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden. Eine Sprecherin: „Die Ermittlungen dauern an.“

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Tausende Euro, die bereits in den Club geflossen sind, sollen aus illegalen Drogengeschäften stammen. Somit trete genau das ein, „was wir befürchtet haben“, so Jan Reinecke vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Hanf-Clubs würden zum Zentrum für Geldwäsche und illegale Einfuhr von Drogen missbraucht. Wer „diesen Wahnsinn“ nicht aufhalte, der „unterstützt indirekt die Organisierte Kriminalität“, so Reinecke.

Nach Folter: Razzia bei der Marihuana-Bande wurde gefunden bei mopo.de

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