Streit um Café eskaliert: Anwohner auf Plakaten öffentlich angeprangert

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Der Konflikt um das Stavenhagenhaus in Groß Borstel spitzt sich weiter zu: Nach einer Klage von Anwohnern steht die Zukunft des Kulturcafés dort auf der Kippe. Nun wurden die Namen und Telefonnummern der vermeintlichen Kläger von Unbekannten auf Plakaten veröffentlicht. Der Kommunalverein spricht von einer „üblen Aktion“, der Bezirkschef sieht die Bemühungen um konstruktive Gespräche torpediert.

Diese Zettel mit persönlichen Daten wurden auf Plakate des Kommunalvereins Groß Borstel geklebt, mit denen die Mitglieder ursprünglich nur zu einer Mitgliederversammlung am Mittwochabend einladen wollten.

Groß Borstel: Plakate des Kommunalvereins überklebt

Die Vorsitzende des Vereins, Ulrike Zeising, distanziert sich deutlich von der Aktion. „Mit dem Überkleben des Plakats soll der Eindruck erweckt werden, der Kommunalverein hätte eine solche üble Aktion gestartet. Wir lehnen prinzipiell jede persönliche und öffentliche Attacke gegen jeden Menschen ab – egal ob wir in der jeweiligen Sache eine andere Haltung haben.“

Dabei begann alles ganz harmlos: Anfang Februar eröffnete das lang erwartete Kulturcafé im Stavenhagenhaus an der Frustbergstraße. Doch nur fünf Wochen später war plötzlich Schluss: Gastronomin Alexandra Lübeck, die auch das Café „Barmbeker Herzstück“ betreibt, musste die Türen wieder schließen. Grund dafür war der Beschluss in einem Eilverfahren des Hamburger Verwaltungsgerichts. Geklagt hatten die Nachbarn.

Deshalb musste das Café nach fünf Wochen schließen

Einer der Kläger ist der ehemalige CDU-Politiker Berndt Röder, der bis 2010 Präsident der Hamburgischen Bürgerschaft war. Er trat allerdings zurück, als die MOPO damals aufdeckte, dass er im Februar 2010 exklusiv seine Wohnstraße von Schnee und Eis befreien ließ. Anwaltlich vertreten wird er jetzt vom Ex-Bezirkschef von Hamburg-Nord, Mathias Frommann (SPD).

Sie werfen dem amtierenden Bezirkschef Michael Werner-Boelz (Grüne) vor, den Betrieb des Cafés eigenmächtig vorangetrieben zu haben, ohne angemessene Kommunikation mit den Anwohnern. In einem Wohngebiet, so argumentiert Frommann, sei eben keine Gastronomie erlaubt. „Mein Mandant und andere Nachbarn wollten mit dem Bezirksamt im Vorfeld darüber verhandeln, unter welchen Bedingungen sie eine Gaststätte für möglich erachtet hätten. Da hat die Behörde aber nur auf eine öffentliche Veranstaltung verwiesen“, sagte er der MOPO und bezeichnete die Kommunikation als spärlich.

So geht es jetzt im Stavenhagenhaus in Groß Borstel weiter

Derzeit laufen Gespräche zwischen den Klägern und dem Bezirksamt. Werner-Boelz distanziert sich ebenfalls von den Diffamierungen auf den Plakaten. „Das kann man nur als Versuch werten, unsere konstruktiven Gespräche mit den Kläger:innen und ihrem Anwalt zu torpedieren. Es schadet der Sache und den gemeinsamen Bemühungen für den Stadtteil, einen für die Anwohner:innen verträglichen Treffpunkt zu schaffen.“

Streit um Café eskaliert: Anwohner auf Plakaten öffentlich angeprangert wurde gefunden bei mopo.de

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