Veronika, der Lenz ist da: Spargelernte im Norden beginnt

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Mit Schinken, Schnitzel oder Lachs, mit Sauce Hollandaise oder Butter, gekocht, gebraten oder gebacken: Die Spargelsaison in Schleswig-Holstein ist eröffnet. Oder um es mit einem alten Schlager zu sagen: „Die ganze Welt ist wie verhext, Veronika, der Spargel wächst!“ Billig ist heimische Ware aber nicht: 16 Euro kostet ein Kilo der weißen Stangen zum Saisonstart.

Vorsichtig zieht „Spargelherzog“ Timo Bohnhoff die erste Stange aus dem Boden. Er ist der erste seiner Art: Zwar wird der „lauenburgische Spargeladel“ seit 2001 gekürt, doch bisher durften sich nur Frauen um das Ehrenamt bewerben.

Mit dem Anstich auf dem Hof von Familie Schultz in Worth (Kreis Herzogtum Lauenburg) am 9. April ist die Spargelsaison in Schleswig-Holstein offiziell eröffnet. Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, warb für das heimische Edelgemüse. Er empfehle allen Menschen, reichlich von dem gesunden Gemüse zu essen und den regionalen Anbau zu fördern, sagte er. Die Erzeugung von Spargel sei sehr arbeitsintensiv und daher teuer.

Preise halten das hohe Vorjahresniveau

Die Preise bewegen sich nach Expertenangaben zu Saisonbeginn etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Im Hofladen der Familie Schultz werden die ersten Stangen der besten Qualität für 16 Euro pro Kilogramm angeboten. Erfahrungsgemäß sinken die Preise bei größeren Angebotsmengen in der Hauptsaison im Mai und Juni etwas. Schluss mit der Spargelernte ist traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. 

Der Sprecher des Arbeitskreises Spargel, Andreas Löding, sagte, Spargel schmecke umso besser, je frischer er sei. Daher lohne sich der Einkauf direkt beim Erzeuger. Fast die gesamte Ernte des schleswig-holsteinischen Spargels werde von den Bauern direkt an die Kunden verkauft. Die deutsche Selbstversorgungsquote beim Spargel liegt nach Lödings Angaben bei mehr als 80 Prozent und damit höher als bei anderen Gemüsearten. Bei Tomaten sind es nach Angaben der Landwirtschaftskammer nur 3,5 Prozent und bei Gurken 31 Prozent.

Dauerregen bedrohte Spargelernte

Noch vor Ostern hatten die Spargelbauern Sorge, ob sich das edle Gemüse wegen des Dauerregens rechtzeitig entwickeln könne. Mit höheren Temperaturen könne jetzt aber geerntet werden. Ob Spargel frisch sei, lässt sich nach Angaben der Landwirtschaftskammer leicht erkennen: an geschlossenen Spitzen und feuchten Schnittstellen. Außerdem quietschen frische Stangen, wenn man sie aneinander reibt.

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Für Erzeuger Stefan Schultz leistet Spargel inzwischen den Hauptertrag des 60 Hektar großen Hofes – obwohl nur sechs Hektar mit Spargel bebaut sind. Im nördlichsten Bundesland spielt der Anbau für die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle. Die Anbaufläche aller 44 Spargelbetriebe beträgt nach Zahlen des Statistikamtes Nord knapp 460 Hektar, davon rund 60 Hektar Junganlagen. Gestochen wurden im vergangenen Jahr rund 1900 Tonnen. Der Verbrauch pro Kopf liegt in Deutschland bei etwa 1500 Gramm im Jahr. Beim grünen Spargel seien es etwa 200 Gramm. (dpa/mp)

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