Eine Kuriositäten- und Unikateschau

Reschitza – Laut Mitteilung der (noch) Interim-Managerin des Museums des Banater Montangebiets, Dr. Livia Magina, ist ab Montag und bis am 19. März in den Räumen des Museums in der Neustadt die Ausstellung „Acum/Aici/Acolo …“– „Jetzt/Hier/Dort – 100 Lateralpädagogien, die die Stadt, die Umwelt und Mentalitäten verändern können“ zu sehen. Die Wanderausstellung, die zuerst im Pavillon Rumäniens auf der Biennale in Venedig zu sehen war, kommt aus Temeswar und wird anschließend, im Laufe von 2024, in Klausenburg und in Bukarest gezeigt. Vernissage in Reschitza ist Montag um 16 Uhr.

Die fleißige und ideenreiche Museumsmanagerin Dr. Magina (die sich demnächst erfreulicherweise dem vom Kreisrat Karasch-Severin seit rund zwei Jahren hinausgeschobenen Besetzungswettbewerb des Leiterpostens des MBM stellt), preist diese Ausstellung als „wunderbar, einzigartig und interessant“ an. Gezeigt werden eine Reihe von Prototypen rumänischer Erfindungen, die nicht zur Industrieproduktionsreife gelangt sind, angefangen mit dem Elektroauto NAG von 1910, dem Schlitten Henri Coandăs mit Turboantrieb aus demselben Jahr, ein Ein-Mann-Flugzeug von 1958 der Ingenieure Iustin Capră und Ion Muntean, das Auto mit einer Karosserie in Wassertropfenform von Aurel Persu von 1923 und ähnliche technische Kuriositäten, die zum Repertoire des rumänischen Diskurses über Erfindungsgeist, Genialität und Frustration gehören. Zum ersten Mal  gezeigt wurden sie 2023 im rumänischen Pavillon der Biennale von Venedig, der vor fast 90 Jahren vom damaligen Kulturminister Nicolae Iorga finanziert wurde.

Die Ausstellung will ein „Ideenbeschleuniger“ sein, heißt es im Kommuniqué ihrer Vorankündigung, insofern war sie für die Internationale Architekturausstellung im Rahmen der Biennale von Venedig konzipiert worden. Deswegen fasst sie „Erfindungen, technische Neuerungen, Anlagenmodelle, Maschinerien, Installationen und Argumente“ zusammen, die von Rumänen international lanciert wurden. Zu sehen sein werden u.a. auch eine von Henri Coandă vor 70 Jahren konzipierte Wasserentsalzungsanlage, die mit Sonnenenergie funktioniert, Parallel dazu ist aber auch eine rund 150 Jahre alte Wasserentsalzungsanlage der Bewohner des Donaudeltas zu sehen, die eine Art „Filterung“ des Meerwassers durch eine poröse Kalkart vornimmt, die im Măcin-Gebirge am Rand des Donaudeltas vorkommt.

Die Ausstellung dürfte vor allem für Schulklassen ab der 6. Klasse, für Schüler von Berufs- und technischen Schulen und von Lyzeen interessant und eventuell auch anregend sein. Für Erwachsene, ausgenommen vielleicht Ingenieure mit ausgesprochenem Erfindungsgeist und technischer Phantasie, ist sie eher ein sehenswertes Kuriositätenkabinett.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *