Kamala Harris’ Rede | Transatlantik-Koordinator Link: “Sie hat an Format gewonnen”

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Kamala Harris hat ihre mit großer Spannung erwartete Nominierungsrede auf dem Parteitag der Demokraten gehalten. Was ihre Worte aus deutscher Sicht bedeuten, erklärt der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link. Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung , Michael Link, hat den Auftritt von US-Vizepräsidentin Kamala Harris beim Parteitag der Demokraten in Chicago gelobt. “Kamala Harris hat eine energische, sehr persönliche aber auch stark inhaltliche Rede gehalten”, sagte Link t-online. “Harris zeigte, dass sie sowohl präsidial sein kann als auch gleichzeitig sehr kämpferisch aufzutreten weiß.” Harris ist nunmehr offiziell als Kandidatin der Demokraten für die US-Präsdentenwahl im November gekürt. In den kommenden Wochen geht es für sie vor allem darum, die noch unentschlossenen Wähler in den sogenannten “Swing States” von sich zu überzeugen, wie Link betonte. “Harris hat klargemacht, dass noch ein intensiver, langer Wahlkampf vor ihr liegt”, sagte er. “Und in der Tat muss man den Ausgang dieser Wahl trotz aller Euphorie auf der Convention als völlig offen bezeichnen.” Link, der zugleich als stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Bundestag einflussreichster Außenpolitiker der Liberalen ist, beobachtet die US-Politik bereits seit Langem, ist regelmäßig zu Gesprächen in den USA . Bei den US-Wahlen im Jahr 2020 war er als Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Amerika. Unter dem damaligen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) war er im Auswärtigen Amt von 2012 bis 2013 als Staatsminister ebenfalls für transatlantische Themen zuständig. “Klipp und klar” an der Seite Israels Mit Blick auf Harris’ Aussagen zur internationalen Politik erklärte er: “Aus deutscher und europäischer Sicht war wichtig, wie völlig unmissverständlich sie sich für die NATO, für internationale Allianzen, für die Ukraine und für eine starke politische und militärische Rolle der USA in der Welt ausgesprochen hat.” Harris habe sich zudem “nicht um das Thema Nahost gedrückt”, sondern sich “klipp und klar an die Seite Israels gestellt” und zugleich eine Zukunft für die Palästinenser in Selbstbestimmung gefordert. Er bemängelt: “Leider fehlten Aussagen zur internationalen Handelspolitik.” Davon abgesehen aber habe Harris sehr viele inhaltliche Punkte aufgebracht. Zuletzt war sie kritisiert worden, in vielerlei Hinsicht noch recht vage geblieben zu sein. Laut Link habe sie sich nun “rhetorisch und persönlich” als “Anwältin von Vielfalt in der Gesellschaft und als Verteidigerin der amerikanischen Demokratie” in Stellung gebracht. Damit ziele sie auf Wähler ab, die von Trump enttäuscht sind und die sie in der politischen Mitte gewinnen will. “Mit ihrem klaren Signal für die Überwindung der politischen Polarisierung hat sie mit dieser Rede an Format gewonnen.”

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