„Rechnung offen“: Darum ist Leverkusen so heiß auf die AS Rom

„Rechnung offen“: Darum ist Leverkusen so heiß auf die AS Rom

Schwarzmaler würden die Lage in Leverkusen wohl so beschreiben: Nach drei Spielen in Folge ohne Sieg wartet am Donnerstag im Halbfinale der Europa League (21.00 Uhr/RTL) nun auch noch die AS Rom, das Schreckgespenst der Vorsaison. Jener Klub, der Bayer vor einem Jahr im selben Wettbewerb mit destruktivem Mauerfußball den Einzug ins Finale verbaut hatte. Das kann ja nur schief gehen.

Beim Werksklub können sie über derlei Thesen dieser Tage müde lächeln. Obwohl Bayer seit dem Erreichen der deutschen Meisterschaft dreimal nacheinander nicht mehr gewonnen hat – ein Novum in dieser Saison – reitet der Verein weiter die Euphoriewelle.

Denn eines beherrscht das Team nach wie vor: Beim BVB fiel das 1:1 in der siebten Minute der Nachspielzeit, gegen den VfB Stuttgart war es am Samstag die sechste Nachspielminute, in der Robert Andrich den 2:2-Ausgleich besorgte. Wäre der Treffer nicht gelungen, „wäre das Gefühl natürlich schlechter gewesen”, sagte der 29-Jährige im Hinblick auf das Hinspiel in Rom.

Alonso sieht das letztjährige Scheitern als „Grundstein“ für den diesjährigen Erfolg

Ziemlich mies fühlten sich die Leverkusener vor knapp einem Jahr. 23 Mal hatten die Mannen von Trainer Xabi Alonso an jenem Maiabend aufs Tor geschossen, einen Ballbesitz von 72 Prozent verbucht und die AS Rom förmlich an die Wand gespielt. Vergebens, am Ende stand ein 0:0 und das Aus im Europacup, weil Rom zuvor im eigenen Stadion 1:0 gesiegt hatte.

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Das Erlebnis hat sich festgesetzt in den Köpfen, es verfolgt Alonsos Team in ihrer wahrlich rauschhaften Saison – im positiven Sinne. Ein Trauma als Antrieb. „Ich glaube, die Europa League im vergangenen Jahr war auch einer der Grundsteine für die Meisterschaft in diesem Jahr – obwohl die Spiele gegen Rom eine Enttäuschung waren”, sagte Geschäftsführer Simon Rolfes zuletzt.

Leverkusen freut sich auf die Revanche-Möglichkeit

Dass es im Halbfinale nun wieder gegen Rom geht, findet nicht nur er „fantastisch”. Nach Bayers Weiterkommen im Viertelfinale gegen West Ham blickte Xabi Alonso samt Assistenten gebannt aufs Smartphone; als der Halbfinal-Gegner feststand, ballte Co-Trainer Marcel Daum freudig die Faust. Geballte Vorfreude auch bei Andrich, der sich im Vorjahr im Hinspiel gegen Rom den Mittelfuß gebrochen hatte: „Nicht nur bei mir ist eine Rechnung offen, sondern bei der ganzen Mannschaft.”

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Der Kontrahent jedoch ist nur auf dem Papier derselbe wie damals. Längst wird die Roma nicht mehr von Jose Mourinho, sondern von Daniele De Rossi trainiert. Der hat die Mannschaft seit seiner Übernahme im Januar von Platz neun in der Liga auf Rang fünf geführt, im Viertelfinale der Europa League die AC Mailand ausgeschaltet und einen offensiveren Stil etabliert. „Sie sind ungeschlagen”, sagt er über Leverkusen, „aber es gibt keine unschlagbaren Teams.” Noch eine These, über die sie bei Bayer derzeit wohl müde lächeln. (sid/pu)

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