Wort zum Sonntag: Glauben  und Sehen

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Der Ausspruch des auferstandenen Christus, „Selig, die nicht sehen und doch glauben!“ ist zu einem geflügelten Wort geworden. Ungläubige stellen diesem Wort Christi ihren eigenen Ausspruch entgegen: „Ich glaube nur, was ich sehe!“ Sie beschuldigen gläubige Christen, sie hätten einen blinden Glauben, da sie glauben, was sie nicht sehen, während sie sich selbstgefällig „Sehende“ nennen. Stimmt das? Keineswegs. In den Grundfragen des Lebens müssen wir alle, ob gläubige Christen oder ungläubige Atheisten, glauben ohne zu sehen. Eine Grundfrage des Lebens lautet: „Woher ist die Welt?“ Der gläubige Christ antwortet: „Gott hat sie geschaffen!“ Woher weiß er es? Hat er es gesehen? Nein, er glaubt es. Der Atheist antwortet auf diese Frage: „Die Welt ist von allein entstanden!“ Woher hat er sein Wissen? Hat er dabei zugeschaut? Nein, er glaubt es, ohne gesehen zu haben.Stellen wir eine zweite Grundfrage des Lebens: „Woher ist das Leben?“ Es steht wissenschaftlich fest: Einmal gab es auf Erden kein Leben. Der gläubige Christ antwortet: „Der seit Ewigkeit lebende Gott hat in seiner Weisheit und Allmacht das Leben geschaffen!“ Er war allerdings kein Augenzeuge dieses Vorgangs, er glaubt es. Der Ungläubige behauptet dagegen: „Das Leben auf Erden ist ganz allein entstanden. Es verdankt seinen Ursprung weder einem Herrn noch einem Gott!“ Worauf stützt er diese ungeheure Behauptung? War er dabei, hat er es mit eigenen Augen gesehen? Nein, er glaubt es, und er glaubt daran, ohne gesehen zu haben. Dabei gerät er mit der Wissenschaft in Konflikt, die den Satz aufgestellt hat: „Leben kommt nur von Leben!“Untersuchen wir eine dritte Grundfrage des Lebens: Was geschieht mit uns nach dem Tode? Der Christ gibt die Antwort, die ihn Christus gelehrt hat: „Es hängt davon ab, wie der Mensch auf Erden gelebt hat. Hat er an Gott geglaubt und so gelebt, wie es Gott in seinen Geboten fordert, tritt er nach dem Tode in die ewige Gemeinschaft mit Gott ein, er kommt also in den Himmel; hat der Mensch aber Gott aus seinem Leben verbannt und in der Gottesferne der Sünde gelebt, so bleibt er auch nach seinem Tode in der selbstgewählten Gottesferne, er kommt also in die Hölle.“ Der gläubige Christ hat im irdischen Leben diese Erfahrung noch nicht gemacht, er war noch nicht in der anderen Welt. Er hat aber einen überragenden Zeugen dafür, der zunächst in dieser Welt gelebt hat, hier auch gestorben ist und der danach aus der anderen Welt gekommen ist und versichert hat, dass es wirklich so ist: Jesus Christus. Der Atheist behauptet dagegen lautstark: „Eine andere Welt gibt es nicht! Mit dem Tode ist alles aus!“ Nach seiner Ansicht war noch keiner drüben und weil es kein „Drüben“ gibt, kann auch keiner von dort herüberkommen. Woher weiß er das? Er weiß es nicht, er glaubt es bloß und er glaubt, ohne sehen zu können.

Solange wir, ob gläubige Christen oder ungläubige Atheisten, hier auf Erden leben, können wir uns nicht augenscheinlich über Wahrheit oder Irrtum dieser Grundfragen überzeugen. Niemand war Augenzeuge. Alle müssen wir glauben, ohne sehen zu können. Wir unterscheiden uns allein darin: Wem wir glauben. Der Christ glaubt der Botschaft Christi, darum nennt er sich auch „Christ“. Der Atheist glaubt entweder Hypothesen, Theorien und Behauptungen anderer Ungläubiger oder selbsterfundenen Ideen. Aber an einem kommt auch er nicht vorbei: Er muss glauben ohne zu sehen!Christus hat gelebt, hatte alle zum Leben notwendigen Organe, die tadellos funktionierten und durch die Kreuzigung mit Gewalt zum Stillstand gebracht wurden. Durch die Allmacht Gottes, der zugleich Urheber allen Lebens ist, wurde der Tote zum Leben erweckt. Das hält der Atheist für unmöglich. Doch im gleichen Atemzug behauptet er etwas Ungeheuerliches: Etwas, das noch nie gelebt hat, das nicht einmal die notwendigen Organe zum Leben hatte, hat, bevor es lebte, aus anorganischen Substanzen organische Substanzen und danach sich selbst das Leben gegeben. Einen solchen Wunderglauben kann der Christ nicht nachvollziehen, denn ein solcher Wunderglaube geht nicht über, sondern direkt gegen die Vernunft. So paradox der Schluss klingt, so wahr ist er: „Man glaubt gar nicht, wie viel man glauben muss, um ungläubig zu sein!“ Halten wir uns lieber an das Wort Christi: „Selig, die nicht sehen und doch glauben!“
 

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