Gedenken, Mahnen, kein Vergessen

Gedenken, Mahnen, kein Vergessen

Das DFDB und der Verein der ehemaligen Russlanddeportierten veranstalteten zum Anlass der 79 Jahre seit Beginn der Russlanddeportation der Banater Deutschen, am 15. Januar 1945, eine Gedenkveranstaltung in Temeswar.

Neben den beiden Weltkriegen und der Bărăganverschleppung (1951-1954)  war die brutale Zwangsarbeit unschuldiger Menschen 1945-1949, vom kommunistischen Regime als Wiederaufbauarbeit gerechtfertigt, das wohl leidvollste Kapitel in der Geschichte der Deutschen in Rumänien, das das Schicksal unserer Großeltern, Eltern und das unsrige, der Nachfahren, bis zum heutigen Tag geprägt hat. Auch in diesem Jahr sollte diese Veranstaltung sogleich Gedenken wie auch Mahnung für die Zukunft sein. Nie wieder Krieg, nie wieder Versklavung unschuldiger Menschen, kein Vergessen.

Die Gedenkmesse vor etwa 100 Personen, ehemalige Russlanddeportierte, Angehörige, Mitglieder des DFDB und des DFBB, wurde von Generalvikar Johann Dirschl, in der römisch-katholischen Katharinenkirche zelebriert. Als Ehrengäste mit dabei Ignatz Bernhard Fischer, Vorsitzender des Landesvereins der ehemaligen Russlanddeportierten, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț, Erwin Josef Țigla, Vorsitzender des DFBB sowie Siegfried Geilhausen, deutscher Vizekonsul in Temeswar.

Im Anschluss hielt I.B. Fischer im Foyer des AMG-Hauses eine, wie alljährlich seit der Wende, beindruckende Erinnerungs- und Mahnrede für alle Teilnehmer. Nie wieder Krieg, so klang das Leitwort aus der kurzen Ansprache von Siegfried Geilhausen, dem deutschen Vizekonsul in Temeswar.  Zum Abschluss erfolgte eine Kranzniederlegung mit Gebet am Denkmal der Banater Russlanddeportierten.

Die Verschleppung der Rumäniendeutschen durch die Rote Armee zur Zwangsarbeit in die ehemalige Sowjetunion hat bekanntlich im Januar 1945  80.000 Rumäniendeutsche, darunter 33.000 Banater Schwaben betroffen. Nur etwa 45.000 überlebten die Sklavenarbeit in der Ukraine und dem Kaukasus, Kälte und Hunger und konnten 1949 heimkehren.

Im Banat leben derzeit, also 75 Jahre nach ihrer Entlassung aus den sowjetischen Arbeitslagern noch 34 ehemalige Russlanddeportierte, 16 davon, einschließlich jene, die während der Zwangsarbeit ihrer Eltern in der Ukraine geboren wurden (darunter auch der in Jenakjewo, heute Ukraine, geborene Helmut Weinschrott, Geschäftsführer der AMG-Stiftung in Temeswar). Unter den Ältesten ist der  langjährige und verdienstvolle Vorsitzende des Landesvereins der ehemaligen Russlanddeportierten, Ignaz Bernhard Fischer aus Temeswar, der im Herbst 2023 das Alter von 97 Jahren überschritten hat.

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